Bestaunen Sie die Swarovski Kristallwelten

Schon früh tauchte Daniel Swarovski in die Welt des Kristalls ein: Er wurde in Böhmen (damals Österreich) geboren, einem der bedeutendsten Zentren der Glas- und Kristallherstellung in Europa zu jener Zeit. Sein Vater war Kristallschleifer in einer Fabrik, und der zukünftige Juwelier schaute ihm gerne stundenlang bei der Arbeit zu und lernte von ihm das Handwerk.

Eines Tages hatte er eine revolutionäre Idee: Als er die erste internationale Elektrizitätsausstellung in Wien besuchte, beschloss er, sich von den Techniken von Siemens und Edison inspirieren zu lassen, um eine Maschine zu konstruieren, die in der Lage war, Kristall in Perfektion zu schleifen und zu polieren. Seine 9 Jahre später fertiggestellte Erfindung revolutionierte die Welt des Kristalls und legte den Grundstein für ein langjähriges Unternehmen.

Als Daniel Swarovski (Gründer der Swarovski-Kristalldynastie) 1895 vom böhmischen Georgenthal nach Wattens zog, hatte er eine Strategie im Kopf. Die kleine Stadt in Tirol war ein idealer Standort für das Unternehmen: Durch die Nähe zu den Alpen gab es genügend Wasser für den Betrieb der Maschinen, die mit hydraulischer Energie betrieben wurden.

Außerdem lag das Dorf abseits der Konkurrenz, was die Gefahr von Fälschungen einschränkte. Außerdem führten gute Handelswege nach Paris, der Hauptstadt der Mode, wo Kristallschmuck sehr geschätzt wurde.

Sobald Sie das Museum betreten, fällt Ihr Blick auf das von André Heller geschaffene Herzstück. Der riesige grüne Riesenkopf, der den Eingang des Gebäudes bildet, ist mit seinen 17 Metern Höhe schon von weitem unübersehbar. Aus seinem Maul fließt ein ständiger Wasserstrahl, der ihm das Aussehen eines Wasserspeiers oder einer grotesken Figur aus einem italienischen Garten verleiht.

Im Winter ist der Kopf vollständig gefroren, was ihn noch geheimnisvoller macht. Der Künstler André Heller hat sich bei der Gestaltung dieser fantastischen Figur von einem Märchen inspirieren lassen.

Der Legende nach erforscht ein Riese die Welt auf der Suche nach Wissen und wird zu ihrem Wächter. Er muss dann 12 Kammern beschützen, die Wunder und Geheimnisse aller Art enthalten. Diese Kammern entsprechen den 12 Räumen des Museums, die ursprünglich geschaffen wurden (später wurden 6 weitere Räume hinzugefügt).

Der blaue Saal eröffnet den Reigen der Wunder zu Beginn des Besuchs. Die schrägen Wände sind in der Farbe "Internationales Klein-Blau" gestrichen, die von dem Künstler Yves Klein erfunden wurde. Dieser monochrome Raum erinnert an eine Höhle. Meisterwerke wie Salvador Dalís "The Persistence of Time", Niki de Saint Phalle's "Nana au cristal" und Andy Warhols "Gems" zeugen von der Faszination der Künstler für Kristall.

Im nächsten Raum mit dem Titel "Eternal Winter Magic and permanent Snowfall" (Ewiger Winterzauber und ständiger Schneefall) sehen Sie einen gewaltigen, mit Kristall und Eis bedeckten Baum, der in einem sehr kalten Raum (-10° Celsius) installiert wurde. Das Werk mit dem Namen "Silent Light Crystal Tree" entstand in künstlerischer Zusammenarbeit zwischen Tord Boontje und Alexander McQueen, die damit die Zerbrechlichkeit unseres Ökosystems zum Ausdruck bringen wollten.

Wenn Sie der Baum an einen Weihnachtsbaum erinnert, werden Sie mit dem Crystal Dome, der wie ein verwunschener Palast aussieht, noch mehr in das "Schneereich" eintauchen. Die Kuppel ist ein architektonisches Wunderwerk, das auf dem Konzept der Geodäsie basiert, einer wissenschaftlichen Disziplin, die sich mit der geografischen Vermessung und Darstellung der Erde befasst. Die 595 Spiegel, die in der Kuppel installiert sind, vermitteln einen Eindruck von Tiefe: Man könnte schwören, dass man sich im Inneren eines Diamanten befindet - eine ziemlich psychedelische Erfahrung!

Zu den weiteren Höhepunkten des Museums (denn es wäre unmöglich, alle Wunder der Welt der Giganten aufzuzählen) gehört der "Trauerkronleuchter". Ein gigantischer, fein gearbeiteter Kronleuchter steht in einem schwarzen Raum, der mit Spiegeln gefüllt ist, die die Diamantsplitter überall reflektieren und den Eindruck eines endlosen Raums vermitteln.

Außerdem gibt es die Wunderkammer von Eden, eine Art phantasmagorischer Kristallwald mit Soundeffekten.

Im Raum "The Art of Performance" können Sie zahlreiche mit Swarovski gestaltete Objekte und Kostüme entdecken, die einst den größten Hollywood-Stars gehörten. Die historische Ausstellung wurde vom renommierten Kostümdesigner Michael Schmidt in Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten Bühnenbildner Derek McLane gestaltet.

Schmidt, der sich bei der Auswahl der Stücke für die Ausstellung sehr schwer tat, sagte: "Als kreativer Mensch hat man mit Swarovski-Kristall unendlich viele Möglichkeiten, sich auszudrücken. Wenn man an all die entscheidenden Momente der Kulturgeschichte denkt, an denen Swarovski beteiligt war, ist das wirklich unglaublich. Von Michael Jacksons Handschuh bis hin zu Simone Biles' Outfit, als sie alle ihre Goldmedaillen gewann... diese Momente sind alle mit Swarovski Kristall bedeckt".

Dieser Satz fasst die Situation ziemlich gut zusammen, denn eine unglaubliche Anzahl von Stars hat die berühmten Juwelen getragen. Sie können die Original-Outfits von Elton John, Cher und Dita von Teese sehen, und sogar das Outfit von Marilyn Monroe, die John F. Kennedy verführte.

Zur Erinnerung: In einem hautengen Chiffonkleid, das mit Tausenden von funkelnden Kristallen besetzt war, sang sie dem amerikanischen Präsidenten ihr berühmtes Geburtstagsständchen.