Der Jardin des Plantes, die botanische Fundgrube von Nantes

Der allererste botanische Garten in Nantes geht auf das Jahr 1688 zurück, als Apotheker die Erlaubnis erhielten, ein Grundstück im Norden von Nantes für den Anbau von Heilpflanzen zu nutzen. Der Apothekergarten wurde 1726 als königlicher Garten anerkannt und beherbergte alle Samen exotischer Pflanzen, die per Schiff aus den Kolonien nach Nantes gebracht wurden. Nach einer Akklimatisierungszeit in der Stadt der Herzöge wurden die Pflanzen dann in die Hauptstadt geschickt. Im Gegenzug schickte der Jardin des Plantes in Paris ebenfalls Exemplare an den Garten von Nantes, so dass dieser seine Sammlung erweitern konnte. Der Jardin des Apothicaires wurde schließlich zu klein, um alle Pflanzen aus den Kolonien aufzunehmen, und der Jardin des Plantes, wie wir ihn heute kennen, fand erst 1806 seinen endgültigen Platz in einem Gehege neben dem Lycée Clémenceau. Im Jahr 1839 wurde Jean-Marie Ecorchard zum Direktor des Gartens ernannt und unternahm umfangreiche Entwicklungsarbeiten. Sein Ziel war es, in Nantes einen Landschaftsgarten im englischen Stil zu schaffen, der sich an den Royal Gardens of Kew in London orientierte. Außerdem bereicherte er die Sammlungen mit Magnolien und exotischen Pflanzen von den Bourboneninseln, aus Pointe-à-Pitre und von den Indischen Inseln. Das heiße Gewächshaus wurde 1845 gebaut und diente dem Anbau von Bananen, Kaffee und anderen exotischen Früchten. Die Geschichte des Jardin des Plantes ist eng mit der Vergangenheit von Nantes und mit den Seefahrern verbunden, die von ihren Reisen bis ans Ende der Welt botanische Schätze mitbrachten.

Der Jardin des Plantes ist voller Wunder, die es zu entdecken gilt! Es gibt Seen, Springbrunnen, einen Wasserfall, Brücken, Statuen, Skulpturen und Pavillons. Und nicht zu vergessen die Hunderte von Vögeln, die sich im Garten niedergelassen haben und die Sie beobachten können. Lassen Sie sich von den Wegen und Gerüchen leiten und entdecken Sie den Garten!

Die Gewächshäuser der Akklimatisierung

⏰ Ein Besuch der Gewächshäuser ist ein Muss. Es gibt drei davon: das naturnahe Gewächshaus, das tropische Gewächshaus und das Gewächshaus der Palmeninsel, in dem man lesen oder einen Snack zu sich nehmen kann (täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet). Jeden Nachmittag sind die Gewächshäuser für die Öffentlichkeit zugänglich - Sie müssen nur eine Eintrittskarte an der Rezeption des Gartens abholen. Kostenlose Führ ungen werden auch mittwochs und freitags um 15 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen um 11 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr angeboten.

Bitte beachten Sie, dass die Gewächshäuser auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind.

Der Ziegenstall

Auch diesen Bereich des Gartens muss man gesehen haben! In einem schönen großen Gehege direkt neben dem Karussell tummeln sich rund ein Dutzend Ziegen. Über eine kleine Brücke kann man ihnen begegnen und sie sogar füttern, indem man das passende Futter am Automaten am Eingang des Geheges kauft. Etwas für alle Tierliebhaber!

Kunstwerke im Jardin des Plantes

Wie überall in Nantes tragen auch hier Künstler dazu bei, den Besuch noch angenehmer zu gestalten. Die Kunstwerke im Jardin des Plantes sind noch erstaunlicher als die anderen und fügen sich perfekt in die Landschaft ein.

Von 2013 bis 2017 hat das Grünflächenamt der Stadt mit Claude Ponti zusammengearbeitet, um den Besuchern während der "Voyage à Nantes" Installationen anzubieten. Heute sind im Frühjahr und Sommer acht permanente Werke zu sehen: die "Banc Géant", die "Toggobancs", die "Bancs Processionnaires", die "Siestobancs", die "Banlançoire", die "Causeuses", das "Dormanron" und die "Totémimiques". Der Spielbereich für "Dépodépo" ist ganzjährig zugänglich.

Seit dem Sommer 2018 ist "La Racinante", eine Installation des Künstlers Johann Le Guillerm, im Herzen des Gartens installiert.

Ab Sommer 2020 hat der Künstler Jean Jullien speziell "Filili Viridi" entworfen, monumentale Installationen mit den Namen "La Coiffe", "Le Ratisseur", "Les Enrouleurs", "L'Arroseur", "L'Observateur", "Le Passeur", "Le Siesteur"...

Trinken Sie etwas in der Orangerie

Jeden Sommer zieht die temporäre Bar l'Orangerie in den Jardin des Plantes ein. Unter einem schönen Glasdach mit Terrasse serviert die Bar Getränke aus der Region und bietet sogar hausgemachte Tapenade als Aperitif an. An den Wochenenden findet in der Orangerie ein Markt mit lokalen Herstellern und Designern statt. Eine unverzichtbare Sommerpause. Die Bar ist während der Sommersaison täglich von 16.30 bis 21.30 Uhr geöffnet.

Außergewöhnliche Exemplare zu entdecken

Unter den erstaunlichen Arten, die in den Gewächshäusern des Jardin des Plantes untergebracht sind, finden Sie den Arum Titan, der aus Sumatra stammt. Es handelt sich um die größte Blume der Welt, die alle 3 Jahre blüht und deren Blätter zwischen 2 und 6 Meter hoch werden können! Eine weitere Besonderheit dieser ungewöhnlichen Pflanze ist der Gestank, den sie während der Blütezeit verströmt und der ihr den vielsagenden Spitznamen "Leichenpflanze" eingebracht hat.

Einer der bemerkenswertesten Bäume des Gartens ist die Magnolia d'Hectot. Die ersten Magnolien in Frankreich kamen 1711 nach Nantes, mitgebracht vom Marquis Barrin de la Galissonnière. Seitdem säumen sie unsere Parks, Gärten und Boulevards. Aber die älteste und majestätischste von allen ist sicherlich diese hier! Sie thront seit fast 200 Jahren im Garten und bietet den Besuchern jeden Sommer ihre großen, duftenden weißen Blüten.

Der Jardin des Plantes ist auch für seine beeindruckende Kameliensammlung berühmt. Im Jahr 2016 wurde er sogar als "Camellia Garden of Excellence" ausgezeichnet.