Kleines architektonisches Juwel, das Haus von Jim Thompson

Jim Thompson wurde 1906 als Sohn eines reichen Textilfabrikanten in Amerika geboren. Er besuchte 1928 die Princeton University und vertrat Amerika sogar in einem 6-Meter-Segel-Event bei den Olympischen Sommerspielen 1928. Später interessierte er sich für Architektur und entwarf luxuriöse Häuser.

Während des Zweiten Weltkriegs trat er 1941 in die Armee ein. Sein Posten führte ihn an Orte wie Nordafrika, Europa und Ceylon. Für seinen letzten Einsatz wurde er nach Thailand versetzt, um mit der Befreiungsarmee gegen die Japaner zu arbeiten, die Thailand zu dieser Zeit besetzt hielten. Zu dem Zeitpunkt, als er in Thailand ankam, ergab sich Japan.

Nachdem er aus der Armee ausgetreten war, kehrte er wegen einer Geschäftsmöglichkeit nach Thailand zurück. Dort gründete er zusammen mit George Barrie die Thai Silk Company Limited. 1958 begann er mit dem Bau eines Hauses, in dem er seine gesamte Sammlung von Artefakten, die er in Asien erworben hatte, ausstellen konnte. Jim Thompson verschwand 1967 in den Cameron Highlands und wurde nie wieder gefunden. Er bleibt eines der größten Mysterien der Region.

Das Jim-Thompson-Haus wird oft als "The House on the Klong" bezeichnet. Ein "Klong" wird in der thailändischen Sprache mit "Kanal" übersetzt. Das Haus befindet sich am Ufer eines kleinen Kanals. Es überblickt eine Reihe von Vierteln, in denen die örtlichen Weber für Jim Thompson arbeiteten. Apropos Weberei: Im Hauptbereich des Hauses wird die Herstellung von Seide aus Seidenraupen vorgeführt.

Jim Thompson hat im ganzen Land traditionelle thailändische Häuser im Teakholzstil gesucht und gekauft, um sie direkt nebeneinander zu stellen. Diese Häuser wurden transportiert und vor Ort wieder zusammengebaut. Um dem Haus ein authentischeres thailändisches Ambiente zu verleihen, wurde die gesamte Struktur auf einer Plattform erhöht. Sie müssen Ihre Schuhe ausziehen, bevor Sie das Obergeschoss betreten.

Nachdem das Haus fertiggestellt war, begann er es mit Artefakten zu dekorieren, die er in Thailand, Myanmar, Laos und Kambodscha gesammelt hatte. Er brachte speziell mehrere Buddha-Statuen und thailändische Gemälde mit, die ebenfalls das Leben Buddhas darstellten. Außerdem stellte er blau-weißes chinesisches Porzellan, belgisches Glas, viktorianische Kronleuchter, Benjarong-Töpferwaren, Skulpturen aus Kambodscha, birmanische Statuen und sogar einen Esstisch aus, der von König Rama V. von Thailand benutzt wurde. Das Badezimmer mit einem Urinal in Form einer Katze und einem Bidet in Form eines Frosches ist der große ungewöhnliche Punkt des Hauses.

Nach Jim Thompsons Tod richtete die thailändische Regierung in dem Haus eine Stiftung ein, die sich dem Erhalt und der Pflege des thailändischen Kulturerbes widmet.