Ein einzigartiges sensorisches Erlebnis im Concertgebouw Museum in Brügge

Brügge wurde 2002 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt, und das aus gutem Grund: Die Stadt ist seit dem Mittelalter ein kultureller und wirtschaftlicher Knotenpunkt. Mit ihren typischen Grachten und charmanten Bürgerhäusern ist die Stadt eines der beliebtesten Reiseziele in Europa. Die Brügger Behörden setzen auf ihre talentierten Künstler, um das Ansehen der Stadt zu steigern. Das Concertgebow (wörtlich: Konzertgebäude auf Niederländisch) wurde im Jahr 2002 eröffnet. Das Zentrum ist den darstellenden Künsten und der Musik gewidmet und hat zum Ziel, Werke auf internationalem Niveau zu entwickeln und zu präsentieren.

Das Concertgebouw, ein internationales Zentrum für Musik und darstellende Kunst, konzentriert sich auf zeitgenössische Musik und Tanz, aber das Gebäude beherbergt auch einen innovativen interaktiven Klangkunstraum, die Sound Factory. Hier erwartet Sie eine klangliche Entdeckungsreise mit einem Dutzend interaktiver Werke. Darunter Omni des Künstlers Patrice Moullet, der 23 Jahre lang an seinem Werk gearbeitet hat. Es handelt sich um eine Art Kugel, die aus verschiedenfarbigen Kästen besteht, von denen jeder einen bestimmten Klang abgibt. Die Installation enthält Hunderte von verschiedenen Klängen, die der musikalischen Fantasie der Besucher freien Lauf lassen, um ihre eigenen Kompositionen zu erstellen. Außerdem gibt es die Vibrating Soundscape, eine multisensorische Installation zum Hören und Fühlen von Klängen. Es handelt sich dabei um ein Möbelstück aus verschiedenen Oberflächen (z. B. Rosshaar, das Schwingungen gut aufnimmt), auf das man sich setzt und das je nach Tonhöhe und Frequenz des Klangs zu vibrieren beginnt. Das Museum gab dieses Werk anlässlich der Ikonenwoche in Auftrag, die Beethovens Neunter Symphonie gewidmet war, bei deren Komposition er sein Gehör verlor. Dieses Projekt gab dem Museum neue Impulse für die Durchführung von Projekten mit gehörlosen und schwerhörigen Menschen.

Es gibt auch einen Rundgang durch die bildende Kunst mit Skulpturen und anderen Werken wie Projektionen, Collagen und Betonstrukturen. Sie werden von der Kunstsammlung und den erstaunlichen Werken, die das Museum ausmachen, begeistert sein. Sie sind so ausgestellt, dass sie mit der sorgfältigen Gestaltung des Gebäudes harmonieren. Das Museum gibt regelmäßig Werke in Auftrag, die in Verbindung mit seinen Ausstellungen gezeigt werden und so sowohl die künstlerische Präsentation als auch das Besuchererlebnis bereichern. Für die Museumsgründer ist dies ein echter kultureller Auftrag. In diesem Sinne konzentrieren sie sich in erster Linie auf die Entwicklung von Kreativität und Schöpfung und weniger auf die Repräsentation. Daher bietet das Museum ein breites Spektrum an kunstpädagogischen Aktivitäten für Jung und Alt sowie intensive Kunsterlebnisse unter optimalen Präsentationsbedingungen.

In dem Gebäude finden auch regelmäßig Festivals wie das MAfestival im August (ein Festival für Alte Musik), die Bachakademie im Januar und ein Tanzfestival im Dezember statt. Das im Jahr 2002 errichtete Gebäude ist 120 Meter lang, 50 Meter breit und 35 Meter hoch und besteht aus sieben Stockwerken. In der obersten Etage des Lanterne-Turms befindet sich eine Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst, von der aus man einen herrlichen Blick über die Stadt hat.

In den 1990er Jahren wurde das Projekt zum Bau dieses neuen Gebäudes, das moderne und zeitgenössische darstellende Künste vereinen sollte, in Angriff genommen. Zu diesem Anlass wurde ein großer Architekturwettbewerb ausgeschrieben, für den eine große Anzahl von Bewerbungen einging. Die Jury unter dem Vorsitz von Gerard Mortier, einem der führenden belgischen Operndirektoren, wählte das Projekt von Paul Robbrecht und Hilde Daem, zwei Architekten aus Gent (einer flämischen Stadt unweit von Brügge), aus der Liste der Bewerber aus. Die Jury ließ sich nicht so sehr von der Ästhetik des Gebäudes beeinflussen, sondern vielmehr von den bedeutenden akustischen Garantien, die die Architekten versprechen. Schließlich ist das Gebäude auch eines der wichtigsten Theater Flanderns und ein bedeutender Konzertsaal. Der Grundstein wurde am 13. Juni 2000 gelegt, und zwei Jahre später, am 20. Februar 2002, wurde das Gebäude in Anwesenheit des belgischen Königspaares eingeweiht.