Von Kalami nach Kassiopi: Die Nordostküste Korfus

Im Norden von Korfu-Stadt beginnt eine der meistbesuchten Gegenden der ganzen Insel. Gouvia, Limni, Dassia, Ipsos... die nach dem gleichen Schema aufgebauten Badeorte, die auf eine vorwiegend britische und skandinavische Kundschaft zugeschnitten sind, laden nicht gerade zum Verweilen ein.

Sie müssen noch weiter in Richtung der Hänge des Berges Pantokrator fahren, um Kalami zu erreichen, ein ehemaliges Fischerdorf, das sich auf den Tourismus verlegt hat. Hier mietete Lawrence Durrell mit seiner Familie ab 1935 ein hübsches, weißes Haus am Wasser, das heute in Kalami als "White House" bekannt ist (heute ein Restaurant).

Als Reiseschriftsteller und großer Bewunderer der griechischen Inseln, insbesondere Korfu, hatte Durrell eine feine Nase: Am Ende einer Bucht mit ruhigem Wasser, die von Zypressen und Olivenbäumen gesäumt wird, lässt man sich ebenso leicht von diesem überschaubaren Ort verführen, der sich nicht von den Auswüchsen des Tourismus hat überholen lassen. Der benachbarte kleine Hafen von Kouloura mit seinen Fischerbooten am Kai bestätigt diesen Eindruck!

In der Umgebung von Kalami gibt es viele kleine Strände im Korfu-Stil mit weißen Kieselsteinen und türkisfarbenem Wasser. Die Bucht von Agni mit ihren Tavernen, die direkt am Wasser liegen, ist eine Spezialität der Gegend, oder der hübsche Strand von Gialiskari. Die Hotels und Ferienwohnungen in der Umgebung sind ideal, um für ein paar Tage die Koffer auszupacken und die Umgebung zu genießen.

Kassiopi ist der nächste Ort an der Nordostküste Korfus, den Sie sich merken sollten, wenn Sie 15 Minuten weiter nördlich fahren. Seine Ursprünge sind älter als Kalami, und seine Geschichte reicht bis in die griechische Antike zurück: Im 3. Jahrhundert v. Chr. gründete Pyrrhus, ein Spezialist für Siege auf Biegen und Brechen, hier einen Hafen, um die römische Expansion zu bremsen, die für Griechenland immer bedrohlicher wurde. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, im Jahr -229 die erste römische Eroberung in Griechenland zu sein!

Die alte Burgruine, von der aus man einen schönen Blick auf Kassiopi hat, zeugt noch immer von der strategischen Bedeutung des Hafens im Laufe der Jahrhunderte. Heute sind die Invasoren aus anderen Ländern gekommen, vor allem aus Großbritannien. Um den Hafen herum bietet Kassiopi eine lebhafte Urlaubsortatmosphäre mit Tavernen und einer Strandpromenade, an der abends Paraden stattfinden.

Kassiopi fällt vor allem wegen seiner schönen Strände auf, die in der Umgebung verstreut liegen: die kleinen Strände Pipito, Kanoni oder Bataria an der Nordspitze und vor allem Avlaki weiter westlich.

Diese hübsche Bucht bildet die Verbindung zum Emiritis-Naturschutzgebiet, einem geschützten Küstengebiet, das sich bis nach Agios Stefanos erstreckt. Ein markierter Wanderweg führt von kleinen Stränden zu felsigen Buchten in einer völlig unbebauten Umgebung.