Was kann man im Bergbaubecken der Region Hauts-de-France unternehmen?

Die Halden sind Dutzende Kilometer weit sichtbar und die größte Sehenswürdigkeit des Bergbaubeckens der Region Hauts-de-France. Diese künstlichen Hügel, die durch dieAnhäufung von Bergbauabfällen entstanden sind, sind die einzige sichtbare Spur des Kohle- und Steinkohleabbaus. Diese seltsamen kleinen Berge bestehen hauptsächlich aus Schiefer- und Sandsteinablagerungen. Ihre Wände sind mal mit Vegetation und Bäumen bewachsen, mal glatt und schwarz wie ein Vulkan.

In der Region Hauts-de-France gibt es über 300 Hal den, darunter die berühmten Zwillingshalden von Loos-en-Gohelle, die mit ihren 186 Metern die größten Europas sind. Ihr Aufstieg ist möglich und sogar empfehlenswert, da man von oben einen unglaublichen Blick auf Lens, das Stadion Bollaert und das kanadische Denkmal von Vimy hat.

In Oignies wurde 1842 zum ersten Mal Kohle in der Region Pas-de-Calais entdeckt. Hier wurde am 21. Dezember 1990 symbolisch die letzte Kohlehalde gehoben, was den jahrhundertelangen Bergbau in der Region beendete. 9-9bis ist ein kompletter Bergbaukomplex **, der die Grube, die Halde 110 und die Gartenstadt De Clercq** umfasst. Es handelt sich um eine der großen Erinnerungsstätten des Bergbaus.

Umgewandelt in ein künstlerisches Kulturzentrum, das sich auf Kreation, Bildung und die Aufwertung des industriellen Erbes des Bergbaus konzentriert, kann man hier den beeindruckenden Maschinenraum besichtigen, eklektische Aufführungen und Konzerte mit aktueller Musik im Metaphon besuchen, an Führungen und Workshops teilnehmen, Ausstellungensehen...

Das riesige Centre Historique Minier de Lewarde liegt in der Nähe der Stadt Douai und ist das größte Bergwerksmuseum Frankreichs] Auf dem acht Hektar großen Gelände der ehemaligen Grube Delloye befindet sich ein seltenes und außergewöhnliches Industrieerbe, das jährlich nicht weniger als 150.000 Besucher anzieht. In wechselnden Ausstellungen erfährt man alles über die Herkunft der Kohle und die Arbeitsbedingungen der Bergleute.

Der Tag in Lewarde wird von drei Höhepunkten bestimmt. Zuerst die Fosse Delloye mit der Besichtigung der Gebäude, in denen sich die Fördermaschinen befinden, der Lampenfabrik, der Verwaltungsbüros... Dann die Führung durch die Eingeweide der Erde: Helm auf dem Kopf, ein einstündiger Tauchgang in den engen Gängen der Stollen, die die Bergleute unter Tage benutzten. Und schließlich die Begegnung mit einem ehemaligen Bergmann, der Ihnen auf emotionale Weise von den schwierigen Arbeitsbedingungen eines verschwundenen Berufs berichtet.

Die Bewohner des Pas-de-Calais müssen nicht in die Vogesen oder in den Jura fahren, um Ski zu fahren. Die Gemeinde Noeux-les-Mines hat eine ihrer Abraumhalden auf originelle Weise umgewidmet und in 129 Metern Höhe eine permanente Skipiste angelegt. Loisinord ist damit die einzige permanente Outdoor-Skipiste in ganz Europa.

Diese künstliche Piste, die mit einer Art weißem Teppich bedeckt ist, der ständig von einer Nebelmaschine besprüht wird, zieht die Liebhaber des Nervenkitzels an. Zwei Pisten, eine Halfpipe, Schanzen, ein Buckelpistenfeld, eine akrobatische Struktur, Leihski und -snowboards und nicht zu vergessen der Ziehfix... Fehlen nur noch die kleinen Chalets, um die Illusion perfekt zu machen!

Es ist unmöglich, bei dieser Vorstellung des Bergbaugebiets Nord Pas-de-Calais nicht an Zolas Roman zu erinnern. Mehr als 30 Jahre nach dem Film von Claude Berri aus dem Jahr 1993 war es eine neue Adaption von Germinal, diesmal als Serie (ausgestrahlt auf France 2), die uns an den Ort derehemaligen Bergwerksgrube von Arenberg brachte.

In der Nähe von Valenciennes diente die Bergbaustätte Wallers-Arenberg als Kulisse für den Film. Die Fördertürme, mit denen die Bergleute in die Schächte hinabfuhren, die Stollen, die Lampenstube, der Raum der Erhängten, in dem die Bergleute ihre Kleidung an der Decke aufhängten... Alles ist perfekt erhalten.

Nach der Führung durch einen ehemaligen Bergmann, der im Film mitgespielt hat, genießt man auf einem der Fördertürme einen atemberaubenden Blick auf die Bergarbeitersiedlungen und ihre völlig identischen Behausungen - die Corons -. Vom Bergwerk zum Film ist es nur ein kleiner Schritt.

• Das Bergbaubecken der Region Nord-Pas-de-Calais ist über die A1 mit dem Auto etwas mehr als zwei Stunden von Paris entfernt.
• Auch mit dem Zug kann man den Bahnhof von Lens erreichen.
• Unsere Leser aus Südfrankreich oder anderen Ländern, die mit dem Flugzeug anreisen möchten, müssen auf dem Flughafen von Lille landen.