Wasserfälle, Geschichten und Legenden in Mortain in der Normandie

Bei einem Waldspaziergang in Mortainais in der Normandie genügt es, die Ohren zu spitzen, um ein Rauschen oder Grollen zu hören... Man muss dann nur noch diesem ständigen Rauschen folgen, um mit Erstaunen zwei majestätische Wasserfälle zu entdecken, die genauso schön sind wie die anderen Wasserfälle, die man in Frankreich nicht verpassen darf.

Der erste, der Grande Cascade, ist mit einer Höhe von 25 Metern und einer großen Wassermenge der beeindruckendste Wasserfall. Die Kulisse ist einzigartig: ein felsiger Rahmen, der vom vorbeifließenden Fluss Cance ausgehöhlt wurde und den man vom Gipfel des Wasserfalls aus bewundern kann, wenn man dann einem Weg folgt, der direkt zum Fuß des Wasserfalls führt.

Weiter unten befindet sich der Petite Cascade, der von Wanderern bevorzugt wird. Sie können sich an ihm erfreuen, indem sie einfach über einen angelegten Weg am Hang des Wasserfalls gehen. Der Fluss, der ihn durchfließt, heißt Cançon, wird aber auch der goldene Fluss genannt, da er sich bei schlechtem Wetter mit tonhaltigen Sedimenten anreichert, die ihm eine goldene Farbe verleihen. Dieser Wasserfall, der aus einer Reihe von kleinen Wasserfällen besteht, fließt dann in einen kleinen Canyon, bevor er weiter unten den Rocher de l'Aiguille erreicht.

Léonix und der Nadelfelsen (Rocher de l'Aiguille)

Der Legende nach hatte ein junger Mann namens Leonix die Feen ausspionieren wollen, die an einer bestimmten Stelle des Wasserfalls Flachs sponnen. Er wurde jedoch von der Feenkönigin entdeckt, die ihm daraufhin ihre Nadel mitten ins Herz schoss, wodurch er für immer zu einem Felsen wurde. Heute sagt man, dass man sein Ohr an den Felsen halten muss, um das Herz von Leonix, dem im Felsen gefangenen jungen Mann, schlagen zu hören.

Die Teufelsbrücke

Vor langer Zeit wurde die Brücke, die über dem Kleinen Wasserfall thronte, nach mehreren Stürmen, Hochwassern und Überschwemmungen zum x-ten Mal weggespült.

Doch eines Tages schlug ein Mann mit krummen Händen den Dorfbewohnern vor, die Brücke in nur einer Nacht ein für alle Mal wieder aufzubauen. Dies wurde auch getan.

Allerdings verlangte der alte Mann im Gegenzug die Seele der ersten Person, die die neue Brücke überqueren würde. Daraufhin holte ein Anwohner eine schwarze Katze, verbrannte ihr die Pfoten und zwang sie so, die Brücke zu überqueren. Von diesem Tag an dienten schwarze Katzen dem Teufel.