Zwischen Kunst, Kulturerbe und Traditionen: Tauchen Sie mit den schönsten Museen und Denkmälern des Landes in die katarische Kultur ein.

Wenn man an Katar denkt, stellt man sich die Hauptstadt Doha mit ihren Wolkenkratzern vor, Traumstrände und Ölförderanlagen vielleicht ... Aber Katar ist nicht nur das. Das Land auf der arabischen Halbinsel ist seit Tausenden von Jahren bewohnt und hat eine starke Geschichte, deren Spuren auch heute noch sichtbar sind. Die Kunst, ob alt oder zeitgenössisch, ist in den zahlreichen Museen des Landes präsent, aber auch im öffentlichen Raum bietet sie den Besuchern eine neue Perspektive auf die Kultur der arabischen Welt. Diese Kultur nimmt man auch Tag für Tag in sich auf, bei einem Bummel durch den Souk, dem Besuch einer Moschee oder einem Abendessen in einem Restaurant. Ein Aufenthalt in Katar ist vor allem eine Initiationsreise zwischen Kunst, Kulturerbe und Traditionen.

L'œuvre East-West/West-East de Richard Serra dans le désert qatari.

- © AFLAH P HUSSAIN

In der Zeit zurückreisen und die Geschichte und Kultur Katars kennen lernen

Ein Sprung in die Geschichte im Nationalmuseum von Katar

Das Nationalmuseum von Katar, das von dem mit dem Pritzker-Preis ausgezeichneten Architekten Jean Nouvel entworfen wurde, wurde 2019 an der Corniche von Doha eröffnet. Das 40.000 m² große Gebäude weist ein spektakuläres Design auf, das an eine Sandrose mit riesigen, sich überschneidenden Blütenblättern erinnert. Das 350 Meter lange Gebäude ist in Wirklichkeit von 539 zufällig angeordneten und miteinander verflochtenen Scheiben durchzogen, die ihm seine ikonische Form verleihen. Es handelt sich um eine wahre technologische Meisterleistung!

Durch seine 11 Galerien umfasst das Museum die Sammlungen des restaurierten ehemaligen Königspalastes von Scheich Abdullah bin Jassim Al-Thani, um den herum es gebaut wurde. Die Besucher können hier zahlreiche archäologische und kulturelle Artefakte entdecken und mehr über die alte und zeitgenössische Geschichte Katars und seine Traditionen erfahren, wie z. B. die der Perlenfischer mit über 1,5 Millionen ausgestellten Perlen! Ein spannender Ort, an dem die Szenografie zahlreiche Überraschungseffekte verspricht...

Le musée national du Qatar.

- © AFLAH P HUSSAIN

Praktische Informationen für das Nationalmuseum von Katar

📍 Standort: Hier ist es auf Google Maps.

👛Preis: 50 QAR für Erwachsene, 25 QAR für Studenten und kostenlos für Kinder unter 17 Jahren.

Öffnungszeiten: Samstag bis Donnerstag von 9:00 bis 19:00 Uhr und Freitag von 13:30 bis 19:00 Uhr.

Eintauchen in die islamische Kunst im MIA

Das Museum für Islamische Kunst (MIA) in Doha ist ein Werk des chinesischen Architekten Ieoh Ming Pei, der den Pritzker-Preis gewonnen hat und für die berühmte Pyramide des Louvre verantwortlich ist. Dieses wunderschöne Gebäude hat eine faszinierende Kuriosität: Ganz oben im Gebäude befinden sich zwei Öffnungen, die wie die Augen einer verschleierten Frau aussehen. Egal, wo man sich in Doha befindet, hat man das Gefühl, dass sie einem mit ihren Blicken folgt...

Le Musée d'Art islamique de Doha.

- © Visit Qatar

Auf vier Stockwerken vereint das MIA eine der größten Sammlungen islamischer Kunst der Welt, die 14 Jahrhunderte Kunstgeschichte nachzeichnet. Sowohl die Dauer- als auch die Sonderausstellungen zeigen erstaunliche Exponate aus der ganzen Welt. Es gibt insgesamt 18 Galerien, so dass es unmöglich ist, alle vorzustellen, aber lassen Sie sich das Shahnameh-Manuskript, das planisphärische Astrolabium und die geschnitzte Smaragdplatte nicht entgehen!

Praktische Infos für den MIA

📍 Standort: Hier ist es auf Google Maps.

👛Preis: 50 QAR für Erwachsene und kostenlos für Kinder unter 17 Jahren.

Öffnungszeiten: Samstag bis Donnerstag von 9:00 bis 19:00 Uhr und Freitag von 13:30 bis 19:00 Uhr.

Durch den Souq Waqif schlendern

Handwerk als roter Faden

Promenade dans le Souq Waqif.

- © Visit Qatar

An den Ufern des Wadi Musheireb in Doha ist der Souq Waqif eines der neuralgischen Zentren der Stadt. Bei einem Spaziergang durch die verwinkelten Gassen fühlt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt, während die Wolkenkratzer der Hauptstadt hinter den traditionellen, lehmverputzten Gebäuden zu erahnen sind. Hier gibt es alles: sowohl Gewürze und Souvenirs aus dem Land als auch lokales Kunsthandwerk. Ein Teil ist sogar den Falken gewidmet und ein anderer den Ställen.

Zögern Sie nicht, einen Moment im Perlenladen zu verweilen, der von einem ehemaligen Perlenfischer betrieben wird. Er erzählt Ihnen, wie Katar einst ein Pionier der Perlenindustrie war, und Sie können wunderschöne Schmuckstücke bewundern (oder sich selbst kaufen). Wenn Sie Gold bevorzugen, gehen Sie in den Gold Souq: Halsketten, kunstvolle Kopfbedeckungen, Alltagsgegenstände... hier findet man immer, was man sucht! Goldschmuck hat in den Traditionen des Nahen Ostens eine ganz besondere Bedeutung.

La boutique de perles du Souk Waqif.

- © AFLAH P HUSSAIN

Praktische Infos für den Souq Waqif

📍 Standort: Das ist hier auf Google Maps.

Öffnungszeiten: von 7:00 bis 12:30 Uhr und dann von 15:00 bis 22:00 Uhr von Samstag bis Donnerstag und von 12:30 bis 22:00 Uhr am Freitag.

Eine Hochburg der katarischen Kunst

Die Straßen des Souq Waqif füllen sich bei Einbruch der Dunkelheit. Manchmal nehmen Gruppen eine Straße oder einen Platz in Besitz, um dort eine kulturelle Darbietung zu geben. Wenn Sie Katar während des Eid besuchen, werden Sie wahrscheinlich Straßentheater oder Paraden in traditionellen Kostümen zu den Klängen von Zimbeln und Tamburinen erleben können! Aber egal zu welcher Jahreszeit, Kunst ist im Souq Waqif überall zu finden, denn jeder offene Hof ist oft ein Vorwand, um eine Ausstellung zu installieren.

Le Souq Waqif Art Centre.

- © Visit Qatar

Das Souq Waqif Art Centre im Herzen des Marktes ist ein Muss für alle Kunstliebhaber. Hier bieten Künstler aus dem In- und Ausland ihre Werke zum Verkauf an, die oft islamische und nahöstliche Inspirationen enthalten. Besucher können ihnen bei der Arbeit in ihren Ateliers über die Schulter schauen und sich ihnen sogar für die Dauer eines Kurses anschließen. Das Gebäude selbst ist mit seiner prächtigen Holzvertäfelung und den bunten Laternen einen Besuch wert.

Entdecken Sie die lokale Gastronomie

Mit seinen duftenden Gewürzständen, Restaurants und Straßenverkäufern ist der Souq Waqif der perfekte Ort, um sich mit der katarischen Küche vertraut zu machen. Die Spezialitäten des Landes werden meist aus gegrilltem Hammel- oder Hühnerfleisch mit Reis und Salat zubereitet. Man löscht seinen Durst mit großen Gläsern Tee und gönnt sich zum Nachtisch Kunafas oder Baklava.

Les spécialités qataries sont pleines de saveurs.

- © Visit Qatar

In die Kunstwelt Katars eintauchen

Ausflug zum Kulturdorf Katara

Das nördlich von Doha gelegene Kulturdorf Katara versteht sich als Brücke zwischen Katar und dem Rest der Welt. Jedes Gebäude in diesem Gebiet ist der Kultur gewidmet, vom Al Thuraya-Planetarium über das Amphitheater im griechischen Stil bis hin zu den zahlreichen Kunstgalerien und Künstlerateliers. Das ganze Jahr über finden im Dorf kulturelle Veranstaltungen mit Künstlern aus der ganzen Welt statt: Das Programm finden Sie hier.

Zwei Moscheen stehen stolz im Kulturdorf Katara. Die strahlende Goldene Moschee ist mit feinen goldenen Kacheln verziert, die die Sonnenstrahlen reflektieren. Die Katara-Moschee ist imposanter und mit persischen und türkischen Motiven verziert. Daneben stehen die traditionellen Taubenschläge im Kontrast zur Skyline von Doha. Einkaufszentren, Restaurants und Strände bieten eine willkommene Abkühlung.

Les pigeonniers du village culturel Katara.

- © AFLAH P HUSSAIN

Praktische Infos zum Kulturdorf Katara

📍 Standort: Hier ist es auf Google Maps.

Öffnungszeiten: 24 Stunden am Tag.

Eintauchen in die moderne Kunst im Mathaf

Das zweistöckige Gebäude des Arabischen Museums für Moderne Kunst (Mathaf) in Doha liegt im Herzen des Viertels Education City und beherbergte ursprünglich eine Schule. Es wurde von dem französischen Architekten Jean-François Bodin renoviert. Die ständige Sammlung des Museums zeigt den Besuchern über 9000 Werke aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert. Wechselnde Ausstellungen erweitern regelmäßig das bereits umfangreiche Angebot.

Le Musée arabe d’art moderne de Doha.

- © ben bryant / Shutterstock

Die im Mathaf ausgestellten Gemälde, Skulpturen, Kalligraphien und anderen zeitgenössischen Werke sind in der Zeit eingefrorene Momente aus der Geschichte der arabischen Welt, die durch die Augen des Künstlers gesehen werden. Es werden soziopolitische Themen angesprochen, an die wir nicht gewöhnt sind, wie Postkolonialismus oder die Ölindustrie, und unsere eurozentrischen Vorurteile auf den Kopf gestellt. Man verlässt das Buch mit einer neuen Sicht auf die arabische Halbinsel.

Praktische Infos für den Mathaf

📍 Standort: Hier ist es auf Google Maps.

👛Tarif: Kostenlos.

Öffnungszeiten: samstags bis donnerstags von 9:00 bis 19:00 Uhr und freitags von 13:30 bis 19:00 Uhr.

Öffentliche Werke, die Sie nicht verpassen sollten

Flying Man de Dia al-Azzawi à l’aéroport international Hamad.

- © Visit Qatar

In Katar findet man Kunst nicht nur in Museen. In Doha und im ganzen Land trifft man auf zahlreiche öffentliche Werke von manchmal sehr berühmten Künstlern. Ihre Entdeckung beginnt schon bei der Ankunft am Hamad International Airport mit der Installation 8 Oryx von Tom Claasen, denn die Oryx ist das Nationaltier Katars. Daneben befindet sich Dia al-Azzawis Flying Man, eine Gruppe von zwei Skulpturen, die eine Hommage an die Luftfahrt darstellen.

Ebenfalls am Flughafen befindet sich Urs Fischers Lamp Bear, ein riesiger Teddybär, der an die Kindheit erinnert. Das Werk Cosmos von Jean-Michel Othoniel ist eine künstlerische Interpretation des Astrolabiums, das im MIA ausgestellt ist. Beim Verlassen der Ankunftshalle kommt man an Ali Hassan Al-Jabers Desert Horse vorbei, einer Zusammenstellung des arabischen Buchstabens ن in verschiedenen Formen, die ein Wüstenpferd darstellt.

The Challenge 2015 d’Ahmed El Bahrani à Doha.

- © Visit Qatar

In Doha sollten Sie sich Ahmed El Bahranis The Challenge 2015 nicht entgehen lassen, das der Künstler als "überlebensgroße Hände, die sich in den Himmel strecken" beschreibt. Louise Bourgeois' unglaubliches Werk Maman, das Mutterschaft und Stärke darstellt, dürfte jedoch Arachnophobikern nicht gefallen. Diese können auf Sara Lucas' Perceval ausweichen, das ein Zugpferd darstellt, oder auf Subodh Guptas Gandhi's Three Monkeys, die an Gandhis Metapher der drei Affen erinnern.

Nüchterner ist der 25 Meter hohe Stahlturm mit dem Namen 7 von Richard Sierra, der die Bedeutung dieser Zahl in der islamischen Kultur unterstützt. Wir haben eine Schwäche für Damien Hirsts The Miraculous Journey, der die Entwicklung eines Fötus anhand von 14 Skulpturen darstellt. Unser Lieblingswerk ist jedoch zweifellos The Force of Nature II von Lorenzo Quinn, das Mutter Natur darstellt, die die Welt dreht.

The Force of Nature II de Lorenzo Quinn à Doha.

- © Visit Qatar

Auch andere Werke sind einen Besuch wert, z. B. Smoke von Tony Smith, der Daumen von César Baldaccini oder Enchanted East von Dia al-Azzawi. Sie sollten wissen, dass man in der ganzen Stadt auch zahlreiche Wandmalereien findet. Aber entfernen wir uns ein wenig von der Hauptstadt, um Richard Serras East-West/West-East zu entdecken. Mitten in der Wüste ragen vier 14 Meter hohe Stahlplatten aus dem steinigen Boden und laden zum Nachdenken über Einsamkeit und die verrinnende Zeit ein.

Entdecken Sie historische Forts: Beeindruckende architektonische Nuggets

Die Festung von Al Zubarah, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Die Küstenstadt Al Zubarah im Nordwesten von Katar erlebte ihre Blütezeit als wichtiges Perlen- und Handelszentrum im späten 18. Im 20. Jahrhundert wurde die Stadt jedoch vernachlässigt und allmählich vom Wüstensand bedeckt. Das Al Zubarah Fort hingegen steht noch. Es wurde 1938 erbaut und zeichnet sich durch seine quadratische Form aus, die durch runde Türme und einen rechteckigen Turm aufgelockert wird. Seit 2013 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Le fort d’Al Zubarah, classé au patrimoine mondial de l’UNESCO.

- © Visit Qatar

Praktische Informationen zum Fort Al Zubarah

📍 Standort: Hier ist es auf Google Maps.

👛Tarif: Kostenlos.

Öffnungszeiten: samstags bis donnerstags von 9:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 12:30 bis 17:00 Uhr.

Weitere Forts, die Sie besuchen sollten, um einen Sprung in die Vergangenheit zu machen.

Obwohl sie nicht zur UNESCO gehören, sind auch die Forts von Al Thaqab und Al Kayak einen Besuch wert. Sie liegen nur wenige Autominuten von Al Zubarah entfernt, stammen beide aus dem 19. Jahrhundert und sind wunderbar erhalten. Wenn man sich ihnen nähert, fühlt man sich sofort um 200 Jahre oder sogar noch mehr zurückversetzt, während man die ausgestellten Relikte und archäologischen Artefakte entdeckt.

Le fort de Zekreet à l’ouest du Qatar.

- © Qatar Museums

Das Zekreet Fort wurde in den frühen 1800er Jahren erbaut und diente der Verteidigung. Es ist zwar nicht so gut erhalten wie die oben genannten, aber es ist das einzige, das sich im Westen des Landes befindet. Wer nicht so weit reisen möchte, kann auf das Al Koot Fort im Herzen von Doha ausweichen. Früher diente es als Polizeistation und später als Gefängnis, heute ist es ein Museum für traditionelles katarisches Kunsthandwerk.

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