Ein Muss auf der Reiseliste: Das Geschichtsträchtige Sachsenhausen in Frankfurt

Die Ursprünge von Sachsenhausen reichen bis ins Mittelalter zurück. Der Name "Sachsenhausen" weist auf die Ansiedlung sächsischer Siedler hin, die im 12. Jahrhundert in die Region kamen. Zu dieser Zeit entwickelte sich Sachsenhausen als eigenständige Gemeinde mit einer ländlichen Struktur, die von Landwirtschaft und Handel geprägt war. Mit der beginnenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert änderte sich das Bild von Sachsenhausen. Die Maininsel wurde durch Brücken mit Frankfurt verbunden, was die Entwicklung des Stadtteils vorantrieb. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Fabriken, vor allem in der Nähe des Mainufers, die das Wachstum und die Urbanisierung förderten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wiederaufbau von Sachsenhausen. Der Stadtteil wurde wieder besiedelt, und die historische Altstadt erhielt besondere Aufmerksamkeit bei der Restaurierung. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Sachsenhausen zu einem lebendigen Viertel mit einer Mischung aus Tradition und Moderne. Heute ist Sachsenhausen ein lebendiger Stadtteil mit einer Mischung aus historischer Architektur, kulturellen Sehenswürdigkeiten und modernem Stadtleben. Die bewegte Geschichte des Viertels wird durch Denkmäler, Museen und Gedenkstätten lebendig gehalten, während gleichzeitig eine lebendige Gemeinschaft das Erbe bewahrt und in die Zukunft trägt. Sachsenhausen bleibt somit ein faszinierender Ort, der die Geschichte Frankfurts auf einzigartige Weise reflektiert.

Ein zentraler Anziehungspunkt für geschichtsinteressierte Besucher ist die KZ-Gedenkstätte in Sachsenhausen. Dieses ehemalige Konzentrationslager, das während der nationalsozialistischen Ära eine traurige Rolle spielte, wurde sorgfältig restauriert und dient heute als Mahnmal und Gedenkstätte. Hier können Besucher tief in die Geschichte eintauchen, mehr über die Schrecken der Vergangenheit erfahren und gleichzeitig die Bedeutung von Erinnerung und Toleranz reflektieren.

Nach diesem intensiven geschichtlichen Erlebnis lockt die Altstadt von Sachsenhausen mit ihren engen Gassen und historischen Fachwerkhäusern. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, und es ist eine Freude, durch die gemütlichen Straßen zu schlendern. Traditionelle Handwerksläden, Antiquitätengeschäfte und urige Gasthäuser prägen das Bild und schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die den Besucher in vergangene Zeiten entführt.

Ein weiteres Highlight von Sachsenhausen ist zweifellos die berühmte Apfelweinkultur. In den traditionellen Apfelweinkneipen, wie die "Atschel", kann man nicht nur das regionale Nationalgetränk kosten, sondern auch die herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen erleben. Die gemütlichen Lokale bieten eine authentische Atmosphäre, in der man nicht nur den Apfelwein, sondern auch lokale Spezialitäten wie Handkäs mit Musik oder Grüne Soße genießen kann.

Für eine entspannte Auszeit vom Trubel der Stadt bietet sich ein Spaziergang entlang des Mainufers an. Hier kann man den Fluss überqueren und die beeindruckende Skyline Frankfurts bewundern. Parks und Grünflächen laden zum Verweilen ein, während die vorbeiziehenden Boote und Schiffe für eine idyllische Kulisse sorgen. Der Ausblick auf die modernen Wolkenkratzer bildet einen faszinierenden Kontrast zur historischen Kulisse von Sachsenhausen.

Fraa Rauscher: Der Fraa Rauscher ist eine legendäre Figur aus dem 19. Jahrhundert, die in der Klappergasse lebte. Der Brunnen, der ihm gewidmet ist und Passanten mit Wasser bespuckt, ist eine humorvolle Hommage an diese originelle Persönlichkeit. Ein Gassenhauer, der von Kurt Eugen Strouhs im Jahr 1929 geschrieben wurde, hat die Erinnerung an den Fraa Rauscher weiterleben lassen.

Nackter Jörg: Der nackte Jörg ist ein zeitgenössisches Sachsenhäuser Original, das gelegentlich in Sachsenhausen zu sehen ist. Er ist für seine unkonventionelle Kleidung (oder eher das Fehlen davon) bekannt – er trägt nur Sandalen, sogar im Winter, und hat einen Walkman dabei. Seine Identität und Beweggründe sind Gegenstand zahlreicher Spekulationen und Legenden. Es wird behauptet, dass er an einer Kleiderallergie leidet. Der nackte Jörg hat eine gewisse Berühmtheit erlangt und wurde sogar Thema von T-Shirts und Büttenrednern im Karneval.

Museumsuferfest:

Ursprünglich als Werbeveranstaltung für die Frankfurter Museen konzipiert, hat sich das Museumsuferfest zu einer Veranstaltung mit Volksfestcharakter entwickelt. Es zieht jedes Jahr etwa drei Millionen Besucher an und ist die größte Veranstaltung im Rhein-Main-Gebiet. Es bietet eine Vielzahl von kulturellen Aktivitäten, Musik, Essen und Unterhaltung entlang des Mainufers.

Sachsenhäuser Brunnenfest:

Das Brunnenfest der Brunnen- und Kerbegesellschaft Sachsenhausen e. V. ist eines der ältesten Feste der Stadt, bereits 1490 urkundlich erwähnt. Diese traditionsreiche Veranstaltung feiert die lokale Kultur und Gemeinschaft mit Festlichkeiten, Musik und Unterhaltung.

Goetheturmfest:

Das Goetheturmfest des Vereinsring Sachsenhausen e. V. findet seit 1982 jedes Jahr am ersten Samstag im Mai am Fuße des Goetheturms statt. Es bietet eine Gelegenheit, die lokale Umgebung zu genießen und das Stadtviertel zu feiern.

Vereinsfest der Freiwilligen Feuerwehr Sachsenhausen:

Jedes Jahr im September organisiert die Freiwillige Feuerwehr Sachsenhausen ein Vereinsfest an ihrem Standort. Dies ist eine Gelegenheit für die Gemeinde, die Feuerwehrleute zu unterstützen und mehr über ihre Arbeit zu erfahren.

Wöchentlicher Flohmarkt am Mainufer:

Jeden zweiten Samstagvormittag von 9 bis 14 Uhr findet am Sachsenhäuser Mainufer einer der deutschlandweit größten und traditionsreichsten wöchentlichen Flohmärkte statt. An den anderen Samstagen wird der Flohmarkt zum Osthafen verlegt. Dies bietet eine großartige Möglichkeit, nach Schätzen zu stöbern und die Atmosphäre am Mainufer zu genießen.

• Nehmen Sie eine Fahrt mit dem Ebbelwei Express, einer historischen Straßenbahn, die durch Sachsenhausen und andere Teile von Frankfurt fährt.

• In Sachsenhausen gibt es regelmäßig Street Food Märkte, auf denen Sie lokale und internationale Köstlichkeiten probieren können. Genießen Sie die lokale Küche in den Apfelweinlokalen und probieren Sie regionale Spezialitäten. 

• Besuchen Sie historische Stätten mit Respekt und Sensibilität. Sachsenhausen hat eine wichtige Geschichte, und es ist wichtig, die Gedenkstätten mit angemessenem Verhalten zu betreten.

Mit dem Auto: Wenn Sie mit dem Auto anreisen, können Sie die Autobahnen A3, A5 oder A661 nutzen, um nach Frankfurt am Main zu gelangen. In Frankfurt folgen Sie den Schildern nach Sachsenhausen. Beachten Sie Parkmöglichkeiten, da das Parken in bestimmten Bereichen möglicherweise eingeschränkt ist.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Der öffentliche Nahverkehr in Frankfurt ist gut ausgebaut. Sie können die U-Bahnen (U1, U2, U3), Straßenbahnen (Linie 14, 15) oder Busse nutzen, um nach Sachsenhausen zu gelangen. Der Hauptbahnhof Frankfurt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, von dem aus Sie die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen können.

Mit dem Zug: Der Hauptbahnhof Frankfurt ist der zentrale Bahnhof der Stadt. Von dort aus können Sie die S-Bahn-Linien S3, S4, S5, S6, S8 oder S9 nehmen, um nach Sachsenhausen zu gelangen. Die S-Bahnhöfe "Frankfurt-Süd" oder "Frankfurt Lokalbahnhof" in Sachsenhausen könnten Ihre Zielbahnhöfe sein.

Mit dem Fahrrad: Frankfurt ist eine fahrradfreundliche Stadt, und Sachsenhausen kann mit dem Fahrrad erkundet werden. Es gibt Fahrradwege und Verleihstationen in der Stadt.

Zu Fuß: Wenn Sie sich bereits in der Innenstadt von Frankfurt befinden, können Sie auch zu Fuß nach Sachsenhausen gehen. Die Alte Brücke ("Eiserner Steg") verbindet die Innenstadt mit Sachsenhausen und ist eine beliebte Fußgängerbrücke.