Besuchen Sie die Kirche Grossmünster

Ihr Bau im romanischen Stil begann im Jahr 1100 und erstreckte sich über einen langen Zeitraum mit zahlreichen Renovierungen und Umbauten im Laufe der Jahrhunderte. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war die Kathedrale der Ausgangspunkt der von Huldrych Zwingli und Heinrich Bullinger geführten Reformation. Ulrich Zwingli wurde zum Pfarrer der Kathedrale ernannt und bekehrte die Stadt innerhalb weniger Jahre zum Protestantismus. Aus der theologischen Schule, die damals mit der Kirche verbunden war, entstand die Universität Zürich. Im Jahr 1525 wurden die katholischen Messen offiziell abgeschafft, Grossmünster wurde somit zur ersten reformierten Kirche der Schweiz.

Eines der Hauptmerkmale der Kirche, das Sie sicherlich nicht übersehen können, sind die beiden großen, identischen Glockentürme, die ihr eine unverkennbare Ähnlichkeit mit der Kathedrale Notre-Dame in Paris verleihen. Diese waren früher aus Holz und wurden 1781 dank Caspar Vögeli und Johannes Haggenmille durch neogotische Glockentürme ersetzt. Einer der beiden Türme, der Kar lslturm, besitzt eine Kopie einer Statue Karls des Großen auf seiner Spitze, während das Original in der Krypta, dem ältesten Ort der Anlage, geschützt ist.

Im Inneren der Kirche finden Sie einen Tempel im romanischen Stil mit gotischen Elementen, der ein für den reformistischen Charakter typisches strenges Aussehen aufweist. Diese Nüchternheit steht im Gegensatz zum Chorraum, in dem sich wunderschöne Glasfenster vonAugusto Giacometti aus dem Jahr 1932 befinden, die Szenen aus dem Alten Testament darstellen. Im Jahr 2009 schuf der deutsche Künstler Sigmar Polke auch im Kirchenschiff wunderschöne Achatfenster, die Schlüsselfiguren aus dem Alten Testament darstellen.

Verweilen Sie einen Moment bei den Bronzetüren vonOtto Münch, die einen Besuch wert sind. Die Mutigsten werden die 187 Stufen erklimmen, die vom Kirchenschiff der Kathedrale auf die Spitze des Karlsturms führen. Oben angekommen, können Sie einen Panoramablick auf die Dächer der Altstadt, den See und sogar die Gipfel der Alpen genießen. Um die politischen und religiösen Umwälzungen, die die Kirche erlebt hat, besser zu verstehen, halten Sie einen Moment im "Reformationsmuseum" an, das sich im Kreuzgang befindet.