Auf der Suche nach dem Heiligen Gral in der Kathedrale von Valencia

Die Kathedrale wurde im 13. Jahrhundert nach der Reconquista - der christlichen Rückeroberung - Valencias auf den Ruinen der Balansia-Moschee errichtet, die bereits seit der Gründung des Königreichs Valencia durch Jaime I., den Eroberer, als christliches Gotteshaus diente. Die religiösen Autoritäten wollten die Moschee, ein Zeichen der muslimischen Herrschaft, abreißen und durch eine Kathedrale ersetzen, die die Rückkehr Valencias in christliche Hände symbolisieren sollte.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde die Kathedrale Sainte-Marie de Valence mehrfach umgebaut und erweitert, und ihr Bau wurde im 17. Jahrhundert abgeschlossen, so dass sie eine Mischung von Stilen aus verschiedenen Epochen aufweist, auch wenn der gotische Stil vorherrschend bleibt. Sie können eine breite Palette von architektonischen Stilen sehen, von der valencianischen Gotik über den Neoklassizismus bis hin zum Barock und der Renaissance.

Das berühmteste Stück der Kirche ist wohl der Heilige Kelch: In einer Kapelle der Kathedrale ist ein mit arabischen Inschriften verzierter Achatkelch zu sehen. Nach Angaben des Vatikans handelt es sich dabei um den Kelch, den Jesus und seine zwölf Jünger beim letzten Abendmahl benutzt haben.

Der Geschichte nach wurde sie vom Heiligen Laurentius an einem sicheren Ort aufbewahrt, um zu verhindern, dass sie in die Hände des römischen Kaisers Valerian fällt, der zu dieser Zeit die Christen verfolgte. Die Mutigsten können die 207 Stufen zum Miguelete (oder Micalet), dem Glockenturm der Kathedrale, hinaufsteigen. Der Glockenturm der Kathedrale wurde zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert erbaut und ragt bis zu 50 Meter in die Höhe, von wo aus man einen ungehinderten Blick auf Valencia hat.

Eine Veröffentlichung geteilt von Angèle (@ange.hell73)

Sie sollten auch das Aposteltor besuchen, das im 14. Jahrhundert im üppigen Barockstil erbaut wurde. Als kleine Anekdote sei erwähnt, dass jeden Donnerstag um 12 Uhr mittags vor dem Tor das Tribunal de las Aguas (valencianisches Wassertribunal) tagt. Das Tribunal wurde im Mittelalter von König Jaume I. ins Leben gerufen und setzt sich aus acht Bauern zusammen, die alle zwei Jahre von der valencianischen Bewässerungsgemeinschaft gewählt werden.

Seine Aufgabe ist es, Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Bewässerung und der Zuteilung von Wasser aus dem Turia zu schlichten. Die Urteile werden mündlich in valencianischer Sprache verkündet, und die Entscheidungen sind unwiderruflich. Das valencianische Wassergericht gilt als vorbildliche Einrichtung und existiert noch heute. Es wurde von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.