Valencia hat auch eine eigene Sixtinische Kapelle!

Die Kirche San Nicolás de Bari befindet sich im historischen Zentrum von Valencia, in der Calle Caballeros. In der Umgebung der Plaça de San Nicolás wurden die Überreste eines römischen Tempels entdeckt. Er wurde später in einen westgotischen frühchristlichen Tempel umgewandelt. Mit der Ankunft der Muslime im 8. Jahrhundert wurde an seiner Stelle eine Moschee errichtet. Nach der Rückeroberung Valencias durch König Jakob I. von Aragonien im Jahr 1238 wurde die Moschee in eine christliche Gemeinde umgewandelt. Der Dominikanerorden, auch bekannt als die Prediger, benannte die Kirche zu Ehren des Heiligen Nikolaus von Bari um. Einige Jahre später fügte der Orden dem Namen der Pfarrei einen weiteren Heiligen hinzu **, den ersten dominikanischen Märtyrer, San Pedro Mártir**.

Viel später, während des Spanischen Bürgerkriegs, wurde die Kirche schwer beschädigt und geplündert. Glücklicherweise haben die jüngsten Restaurierungsarbeiten die ursprünglichen Fresken in ihrer früheren Pracht wiederhergestellt. In der Vergangenheit hatte das Gebäude bereits größere Renovierungen erfahren, wie die von der Familie Borja zwischen 1419 und 1455 angeordnete. Zu dieser Zeit entstand auch das gotische Kreuzrippengewölbe des Mittelschiffs.

Wenn Sie an einem Montag kommen, werden Sie vielleicht überrascht sein, dass Hunderte von Besuchern ankommen. Sie führen die so genannten "Caminatas a San Nicolás" durch, auch bekannt als die Andacht zu San Judas Tadeo. Die Gläubigen strömen zu der Kapelle, die dem Heiligen gewidmet ist, der als Schutzpatron für verlorene Fälle bekannt ist. Durch die Berührung seiner Statue erhoffen sich die Gläubigen die Lösung unlösbarer Fälle. Damit ihr Wunsch in Erfüllung geht, müssen die Christen drei Tage hintereinander in die Kirche gehen und auf dem Weg dorthin schweigen.

Die Fresken, für die die Kirche berühmt ist, wurden zwischen 1690 und 1693 gemalt. Sie stellen Szenen aus dem Leben von San Nicolás de Bari und San Pedro Mártir dar und wurden von Antonio Palomino entworfen und von Dionís Vidal gemalt. Die Gemälde zeigen Szenen aus ihrer Kindheit, ihrer Predigttätigkeit, den Wundern, die sie vollbrachten, und ihrem Tod.

Die Betrachtung der Kapellen, Altäre und Gewölbe der Kirche wird Sie mit Sicherheit in Erstaunen versetzen. Fast 2.000 m2 prächtig restaurierter Gemälde liegen vor Ihren Augen. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die Gemälde zu betrachten: Sie können die fiktiven Öffnungen sehen, die an den Himmel erinnern. Was die Szenen aus dem Leben der Heiligen betrifft, so ist das Gewölbe in zwei Teile unterteilt, die den einzelnen Heiligen entsprechen.