Kulturbad im MuCEM

Das Musée des Civilisations de l'Europe et de la Méditerranée, kurz MuCEM, wurde am 4. Juni 2013 anlässlich der Ernennung Marseilles zur europäischen Kulturhauptstadt eingeweiht und bietet verschiedene Einblicke in die Zivilisationen des Mittelmeerraums von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. Seit dem 7. Juni 2013 ist es für die Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt ein beeindruckendes kulturelles Erbe, das sich aus allen geisteswissenschaftlichen Disziplinen und künstlerischen Ausdrucksformen beiderseits des Mittelmeers zusammensetzt. Zwischen dem ultramodernen Gebäude J4 und dem Fort Saint-Jean, das aus dem 12. Jahrhundert stammt, ist der Wunsch spürbar, das Aktuelle und das Alte zur Geltung zu bringen. Das MuCEM ermöglicht es den Besuchern, die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen des Mittelmeerraums, seinen Aspekt als "zivilisatorische Wiege" sowie all seine Kontroversen zu verstehen. Es ist heute das meistbesuchte Museum der Cité phocéenne und ein Symbol für die Öffnung der Stadt nach Europa und zur Welt.

Der Eingang des MUCEM.

- © Grisha Bruev / Shutterstock
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Das MuCEM, ein Mammutprojekt

Seit Anfang der 2000er Jahre hatte die Stadt Marseille den Ehrgeiz, ein echtes Kultur- und Tourismusprojekt zu schaffen. Das MuCEM (mit seinen 10.000 Quadratmetern) war der Vorläufer dieses Projekts. Das Gebäude wurde auf dem legendären Kai J4 neben dem Alten Hafen errichtet und ist dem Meer zugewandt. So können die Besucher einen Blick auf die Passagierschiffe aus dem Maghreb und anderen Mittelmeerländern erhaschen, die im Hafen der Stadt anlegen. Die Besonderheit des Museums liegt jedoch in dem verwendeten Material: Technologiebeton. Diese ausgeklügelte Apparatur ist in der Industrie üblich und wurde auch für die Gestaltung der Fußgängerbrücke verwendet, die das Museum mit dem Fort Saint-Jean verbindet.

Die Architektur des MuCEM ist einzigartig.

- © Sergii Figurnyi / Shutterstock

Derfranzösische Architekt Rudy Ricciotti, der das Museum entworfen hat, setzt sich für den Erhalt des Know-hows von Architekten undpositive Auswirkungen auf die Umwelt ein. Er spricht von seinem Bauwerk als "ein Projekt, das entmaterialisiert ist, sehr weiblich, aber auch sehr muskulös, mit Sehnen, Nerven...". Früher beschränkte sich das Panorama von Marseille auf die Trümmer des Fort Saint-Jean und höchstens auf die Kathedrale Sainte-Marie Majeure. Nun erstrahlt der Eingang zum Alten Hafen von Marseille dank des Metallwürfels des MuCEM**, eines Projekts, das auf das Mittelmeer und den Rest Europas ausgerichtet ist.

Warum sollte man das MuCEM besuchen?

Im Musée des Civilisations d'Europe et de la Méditerranée werden die ständigen Sammlungen etwa ein Jahr lang gezeigt, während die Sonderausstellungen in der Regel einige Monate dauern. Man kann also bei jedem Besuch etwas Neues entdecken, aber das Mittelmeer und seine Völker bleiben dennoch immer im Mittelpunkt der Ausstellungen des MuCEM.

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Das Museum besitzt eine beeindruckende Sammlung von rund 250.000 Objekten, 110.000 Drucken, Postern, ethnografischen Zeichnungen und Gemälden, 500.000 Fotografien, 140.000 Postkarten, 95.000 Büchern, 460 Stunden audiovisueller Aufnahmen und mehreren Tausend Tonträgern, audiovisuellen Aufnahmen, Noten und Papierarchiven. Geschichts- und Kunstinteressierte werden begeistert sein!

Das Rooftop-Restaurant des MuCEM.

- © travelview / Shutterstock

Das MuCEM ist auch ein ganzer Komplex, der die Esplanade J4 und das Fort Saint-Jean umfasst. Man kann also frei durch die futuristischen Gänge des MuCEM spazieren, auf der Dachterrasse mit Meerblick ein Glas trinken oder einen Snack essen und dann die Fußgängerbrücke benutzen, die das Museum mit dem Fort verbindet und so eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt. Dort verliert man sich freiwillig im fröhlichen Labyrinth des Fort Saint-Jean, auf einem Rundgang, der gleichzeitig Geschichte, Natur und grandiose Panoramen miteinander verbindet. Jede Kurve und jede Treppe führt uns zu einem neuen Garten, einer neuen historischen Tatsache oder einem neuen atemberaubenden Aussichtspunkt auf das Meer.

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Praktische Informationen für das MuCEM

Das MuCEM ist ein echtes Symbol für die Weltoffenheit der Stadt und sollte bei einem Aufenthalt in Marseille unbedingt besichtigt werden. Rechnen Sie mit etwa einer Stunde Besuchszeit pro Ausstellung sowie einer weiteren Stunde, um das Gebäude zu umrunden.

📍 Wie komme ich zum MuCEM?

Das MuCEM befindet sich in unmittelbarer Nähe des Alten Hafens von Marseille, mitten im Stadtzentrum. Es ist etwa 10 Minuten zu Fuß von den Metrostationen Joliette (Metro 2) und Vieux-Port (Metro 1) sowie von den Straßenbahnhaltestellen République-Dames oder Joliette entfernt, die von den Straßenbahnen T1 und T2 bedient werden. Die Busse 82, 82s, 60 und 49 fahren ebenfalls zum MuCEM.

Das MUCEM und das Fort Saint-Jean aus der Vogelperspektive.

- © Samuel Borges Photography / Shutterstock

⏰ Öffnungszeiten des MuCEM

Das MuCEM ist täglich außer dienstags geöffnet, am 1. Mai und am 25. Dezember ist es ausnahmsweise geschlossen. Vom 9. Juli bis zum 30. August 2022 ist es von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Danach ist er zwischen dem 31. August und dem 6. November von 10:00 bis 19:00 Uhr zugänglich und vom 7. November bis zum 5. April von 10:00 bis 18:00 Uhr. Schließlich ist er vom 6. April bis zum 8. Juli von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.

👛 Preise des MuCEM

  • Voller Tarif: 11€.
  • Ermäßigter Tarif: 7,5€.
  • Unter 18 Jahren: kostenlos
  • Familienticket (bis zu 5 Kinder in Begleitung von 2 Erwachsenen): 18€.
  • Marseille City Pass: kostenlos.

Diese Preise berechtigen zum Eintritt in die Dauer- und Sonderausstellungen. Für Personen unter 26 Jahren ist der Zugang zur Dauerausstellung kostenlos. Um alle Preise zu entdecken und Ihr Ticket zu buchen, gehen Sie direkt auf die offizielle Website des MuCEM.

Einige Tipps für Ihren Besuch

  • Während der Zugang zu den Ausstellungen kostenpflichtig ist, ist es durchaus möglich, das MuCEM kostenlos zu durchqueren.
  • Sie können einen Audioguide zum Preis von 3,5€ ausleihen.
  • Vor Ort gibt es eine Garderobe und Kinderwagen sind erlaubt.
  • Das MuCEM verfügt über mehrere Gastronomiebereiche.
  • In den meisten Ausstellungen ist das Fotografieren erlaubt, Sie dürfen jedoch keinen Blitz und kein Stativ verwenden.
  • Das MuCEM ist für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich.
von Alexandra Klar
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